© Foto: TVB Mondsee-Irrsee/Valentin Weinhäupl: Ein Mann und eine Frau auf einem Aussichtsplatz Nähe der Hilfbergkirche in Mondsee. Von diesem Platz aus kann man den gesamten See überblicken.
Ein Mann und eine Frau auf einem Aussichtsplatz Nähe der Hilfbergkirche in Mondsee. Von diesem Platz aus kann man den gesamten See überblicken.
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Wallfahrtskirche Maria Hilf

Tiefgraben am Mondsee, Oberösterreich, Österreich
  • für jedes Wetter geeignet

Die Kirche Maria Hilf ist eine wunderschöne Wallfahrtskirche mit einer sensationellen Aussicht über das MondSeeLand.


Die Hilfbergkirche am Hilfberg ist in wenigen Gehminuten vom Marktplatz Mondsee aus zu erreichen und vermehrt wird sie auch für Hochzeiten und Taufen gerne besucht.

Jeden Sonntag im Juli und August um 07:00 Uhr Heilige Messe.

MARIA HILF KIRCHE
Filialkirche von Mondsee
Patrozinium: Mariae Heimsuchung – 2. Juli
ursprünglich h. Ulrich 4. Juni

Von der ehemaligen Klosterkirche in Mondsee erreicht man in östlicher Richtung über eine steile Straße bergaufwärts in wenigen Minuten die Wallfahrtskirche Maria-Hilf. Sie war früher dem hl. Ulrich geweiht.
Im Spanischen Erbfolgekrieg hatte sich der bayerische Kurfürst auf die Seite Frankreichs gestellt, die Bayern bauten 1702 die Hausruckgrenze militärisch aus. Für die Österreichische Verteidigung wurden auch Schanzarbeiter und Schützen aus Mondsee verpflichtet. In der Bevölkerung des MondSeeLandes war daher die Angst vor fremden Truppen sehr groß.
Abt Amand Göbl wandte sich an die heilige Jungfrau Maria um Hilfe. Er gelobte, eine neue Kapelle zu Ehren Marias zu errichten. Der Sieg über das bayerisch-französische Hauptheer bei Höchstätt im Jahr 1704 beendete die Gefahr und der Abt löste sein Versprechen ein. Er ließ die erneuerungsbedürftige Ulrichskirche in eine Maria-Hilf-Kirche umbauen, vergrößerte sie um Seitenschiffe und versah sie mit Turm, Sakristei, Altären und Orgel. Am Fest Mariae Heimsuchung wurde bei einem festlichen Umzug das Maria-Hilf-Bild in die Kirche übertragen.
Alljährlich „in festo visitantis“ – zum Fest „Mariae Heimsuchung“ am 2. Juli – fand eine feierliche Prozession auf den Maria-Hilf-Berg statt. Auch die Schützen und viele Zünfte mit ihren Zunftstangen und Fahnen nahmen daran teil.
Die Anziehungskraft der neuen Wallfahrtsstätte war für die Menschen so stark, dass viele die traditionelle Mariawallfahrt nach Zell am Moos innerhalb weniger Jahre vernach-lässigten, das zeigte sich am drastischen Rückgang der Opfergelder nach 1706.

Mit der Maria-Hilf-Kirche wurde planmäßig eine Pilgerstätte geschaffen, die ganz im Trend der Zeit lag. Die Mondseer Wallfahrt, eine der vielen Tochtergründungen von Passau, wuchs rasch zu solcher Größe an, dass die Opfergeldeinnahmen von zeitweise über 300 Gulden jährlich bereits ein Drittel jener von St. Wolfgang im 17. Jahrhundert erreichten.

Die Marienwallfahrt zum Gnadenbild auf dem Berg war zu einem wichtigen Bestandteil im religiösen Leben der Menschen geworden, was auch aus einem Liederbuch des Jahres 1827 der Familie Perner aus Mondsee hervorgeht. Von den zwölf enthaltenen Marienliedern beziehen sich einige direkt auf die Wallfahrt zum Maria-Hilf-Berg.
Auch im Winter besuchten Gläubige die Kirche. Als Wind- und Wetterschutz wurde jährlich ein Holzportal angebaut und im Frühjahr wieder abgebrochen. Nach dem Tod des letzten Abtes setzte sich der Administrator des Stiftes, Pater Georg Socher, sehr für die von der Schließung bedrohte Kirche ein. Man argumentierte, dass das Armenhaus ohne die Opfergelder aus der Maria-Hilf-Kirche kaum existieren hätte können. Die Kirche blieb geöffnet – die Wallfahrt lebt bis heute fort. Immer noch besuchen gläubige Menschen von nah und fern das Gotteshaus. Die Beliebtheit der Wallfahrtskirche beweisen auch die zahlreichen Taufen und Trauungen, für die das Gotteshaus auf dem Berg gerne aufgesucht wird. Wundertätige Orte beflügelt schon seit alters her die Phantasie der Menschen. So geht die Sage, dass vom Hilfberg ins Kloster hinab ein unterirdischer Gang führt, in dem ein Schatz vermauert wäre, oder geheimnisvollen Unterbergmännchen zogen manchmal in der Nacht zum Gnadenkirchlein.


RUNDGANG AUSSEN
Die Kirche erhebt sich auf einem ebenen Platz, den ebenen Platz, den eine schindelgedeckte Mauer umgibt. An ihr stehen Bänke, die für die Wallfahrer gedacht sind. Im Nordwesten der Umfassungsmauer ist noch ein Verkaufsstand aus früherer Zeit für Wallfahrtsandenken aufgestellt. Im Südosten wird die Mauer vom kleinen Mesnerhäuschen unterbrochen, in dem wahrscheinlich einst die „Mayrknechte“, die von hier aus ihre Wachgänge durchführten, geschlafen haben. Sie wurden mit zwei Gulden jährlich entlohnt und erhielten auch Geld für Bettzeug.
In den Kirchenrechnungen sind – im Gegensatz zu anderen Wallfahrtskirchen im MondSeeLand – hier keine Opferstockeinbrüche erwähnt, was wohl aus die sehr gute Bewachung zurückzuführen ist. Beim nordwestlichen Zugang ist noch ein Stück des alten, gepflasterten Wallfahrerweges zu sehen. Immer wieder musste einst Geld zum Herrichten des steilen Weges oder für Stangen zum Anhalten ausgegeben werden. Auch die Schneeräumung im Winter war mit hohen Kosten verbunden. Außerhalb der Mauer steht an der Hilfberg-Straße eine Kapelle mit einem Donatus-Bild. Beim Umbau der alten gotischen Kirche im Jahr 1706 wurde der Kirchenraum durch Seitenschiffe erweitert, um mehr Pilgern Platz zu bieten. Zwei Seiteneingänge ermöglichten auch größerer Wallfahrergruppen ein bequemes Betreten des Kirchenraumes. Im Osten ist an den Chor eine Sakristei mit einer Holzdecke angebaut, im Westen erhebt sich auf dem steilen Satteldach ein achteckiger Dachreiter mit offener Glockenstube und Zwiebelhelm. Die kleinere Glocke stammt noch aus der Erbauungszeit des gotischen Gotteshauses. Nach dem Turm schließt das Dach im Osten mit einem trapezförmigen Giebel ab, in dessen Mittelpunkt sich das Ziffernblatt der Uhr befindet. Darunter führt ein gotisches Portal ins erste Kirchenjoch, das von der Orgelempore in zwei Ebenen geteilt wird.

INNENRAUM
Der unter der Orgel liegende niedrige Raum ist durch ein eisernes Gitter vom übrigen Kirchenraum getrennt. Auf einem Holzbrett hängen noch Votivtafeln aus jüngerer Zeit. An die drei anschließenden Kirchenjoche sind niedrigere Seitenschiffe angebaut. Dann folgt ein eingezogener einjochiger Chor mit einem 3/8 – Schluss. Die Kreuzgewölbe der einzelnen Joche sind mit Stuckbändern versehen. Durch die breiten Segmentbogenfenster der Seitenschiffe fällt reichlich Licht ins Kircheninnere. Der Chor der Kirche wird links und rechts durch ebensolche Fenster erhellt.
Der Hochaltar gilt vor allem in seinem Aufbau als eine Meisterleistung Guggenbichlers. In der Mitte des Untergeschoßes hängt in einem verglasten Schrein das Gnadenbild – eine Kopie des Originals von Lukas Cranach dem Älteren, das sich in Innsbruck befindet. Kleinere und größere Engelfiguren umschweben das Bild. Zwischen den glatten Säulen neigt sich links der Erzengel Gabriel mit der Lilie dem Bild zu, rechts hält Raphael Fisch und Stab. Über den nach vorne geschwungenen, geschlossenen Gieben befinden sich Blumenkränze streuende Engel mit weit ausgebreitet Flügeln. In der Mitte des Aufsatzes umschweben Putten den segnenden Gottvater, darüber schließt der dritte Erzengel Michael mit der Seelenwaage das Gesamtbild ab. Bei den Seitenaltären sind die Säulen durch Figuren ersetzt. Neben den Altarblättern befinden sich links der hl. Martin und Ulrich, rechts der hl. Georg und Florian. Zwischen den gesprengten Giebeln sind im Aufsatz Halbfiguren – links der hl. Wolfgang und rechts wiederum der hl. Ulrich. Bei der Planung der drei Kirchenaltäre hat man auf den bisherigen Kirchenpatron Ulrich und seine Verehrung besondere Rücksicht genommen und ihn auf jedem Altar dargestellt. Auf dem Hochaltar kniete früher auf einer am Tabernakel stehende Konsole eine 68 cm hohe Ulrich-Figur. Diese ragte sogar mit dem Kopf ins Gnadenbild hinein. Der hl. Ulrich als früherer Kirchenpatron konnte so mit dem neuen Gnadenbild zugleich verehrt werden. Er stand sozusagen auf dem Weg der Augen oder Gedanken zum wundertätigen Bild. Beachtenswert ist der Schalldeckel der Kanzel. Wie bei jenem in St. Wolfgang steht in der Mitte die Freifigur des „Guten Hirten“ mit dem Schaf auf den Schultern. Ringsum tragen Engel Hirtenschaufeln und Lämmer.
Vom Gnadenbild wird folgende Legende erzählt: Im Haus des Baders Göbl, das unweit der Ulrichskirche am Bergfuß stand (Haus Schießstattgasse, neben Aufgang zur Hilfbergstrasse), sah das etwa achtjährige Töchterlein ein Marienbild im Brunnen. Die herbeigerufenen Eltern konnten jedoch nicht von dem besagten Bild entdecken. Da das Kind weiterhin fest behauptet, es zu sehen, gingen die Eltern zusammen mit mehreren Männern der Sache auf den Grund. Zur Überraschung aller wurde ein völlig trockenes und herrlich glänzendes Muttergottes-Bild ans Tageslicht befördert. Es fand in einem Zimmer das Baderhauses einen gebührenden Platz. Am nächsten Tag war es plötzlich verschwunden und wurde in der Ulrichskirche wieder aufgefunden. Nachdem es ins Baderhaus zurückgebracht worden war, wiederholte sich dieser seltsame Vorgang erneut. Das Marienbild kam dann in die Abteikapelle des Klosters und vor dort 1706 in die neue Maria-Hilf-Kirche.

Die Legende von der wundersamen Auffindung des Gnadenbildes in einem Brunnen hat wohl ihren Ursprung darin, dass sich die Wallfahrer kaum vorstellen konnten, dass das Maria-Hilf-Bild im Zentrum des prächtigen Guggenbichler-Altares aus einem Bürgerhaus stammen sollte. Franz Göbl war Wunderarzt in Innsbruck und hat vermutlich anlässlich seiner Heirat mit einer Mondseerin das Gnadenbild hierher gebracht und dem Kloster übergeben. Ein Votivbild im Pfarrhof weist ihn eigens als „Stifter des Gnadenbildes“ aus. Die Familie der Göbls war eng mit dem Kloster verbunden – ein jüngerer Bruder des Franz Göbl war unter dem Namen Amand ins Kloster eingetreten und 1697 zum Abt gewählt worden. Er war jener Abt Göbl, der auch die Ulrichskirche in eine Maria-Hilf-Kirche umbauen ließ und schließlich das Gnadenbild dorthin übertrug.


  • täglich geöffnet

Erreichbarkeit / Anreise

Von der Autobahn Mondsee kommend nehmen Sie die Einfahrt Mondsee Nord, fahren die Südtiroler Straße hinunter und biegen rechts in die Herzog-Odilo-Straße ein. Nach ca. 200 m biegen Sie links in die Mondseeberg-Straße ein und nach weiteren 400 m gehts rechts in die Hilfbergstraße und zum Hilfberg.

Routenplaner

Parken
  • Parkplätze: 50
  • Busparkplätze: 2
Parkgebühren

kostenfrei

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Routenplaner für individuelle Anreise
  • WC-Anlage
Service
Führung

Auf Anfrage möglich

  • Für jedes Wetter geeignet
Saison
  • Frühling
  • Sommer
  • Herbst
  • Winter

Für Informationen beim Kontakt anfragen.

Kontakt & Service


Wallfahrtskirche Maria Hilf
Kirchengasse 1
5310 Tiefgraben am Mondsee

Telefon +43 6232 4166
Fax +43 6232 4166 - 4
E-Mail pfarre.mondsee@dioezese-linz.at
Web www.pfarre-mondsee.at
http://www.pfarre-mondsee.at

Ansprechperson
Herr Pfarrer Rektor Dr. Ernst Wageneder
Pfarramt Mondsee
Kirchengasse 1
5310 Tiefgraben am Mondsee

Telefon +43 6232 4166
E-Mail pfarre.mondsee@dioezese-linz.at
Web www.pfarre-mondsee.com

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