© Bildhauer ©TVB Mondsee-Irrsee
Heiligenfigur, Himmelsboten
Heiligenfigur, Himmelsboten

Bildhauer des
Stiftes Mondsee

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© Bildhauer ©TVB Mondsee-Irrsee
Gemälde mit einer Person

Persönlich wohl kaum, denn dieses Jahr am 10. Mai 2023 jährt sich sein 300ster Todestag.

Das bedeutet aber auch, dass seit mehr als 300 Jahren seine Werke in allen Kirchen des Mondseelandes und weit darüber hinaus präsent sind. Jeder der einmal eine Kirche, die dem ehemaligen Stift Mondsee unterstellt war, betreten hat, wird unmittelbar von seinem großartigen Schaffen in den Bann gezogen. 

Es handelt sich um den Barockbildhauer Meinrad Guggenbichler. 1649 in Einsiedeln in der Schweiz geboren verschlug es den Bildhauergesellen auf der für Handwerker zur damaligen Zeit üblichen Wanderschaft nach Straßwalchen und er wurde wahrscheinlich ab dem Jahr 1678 ob seines Talents vom damaligen Abt Coelestin Kolb des Klosters Mondsee engagiert. Jedenfalls belegt ist, dass Meinrad Guggenbichler am 10. Oktober 1679 Catharina Aitenpichler, Tochter eines Mondseer Gastwirts und Ratsbürgers heiratete und dass aus dieser Ehe neun Kinder stammten. 

Das Werkverzeichnis von Meinrad Guggenbichler umfasst rund 170 Werke von Altären und Orgeleinfassungen bis zu einzelnen Heiligenfiguren. Sein Schaffen gilt als herausragendes Beispiel barocker Bildhauerkunst und seine pausbäckigen Engelskinder, Putten genannt, sind künstlerisch in Österreich unerreicht. Meinrad Guggenbichler stattete als Stiftsbildhauer des Klosters Mondsee nicht nur die heutige Basilika mit seinen Werken aus, sondern finden sich diese auch in allen damaligen Filialkirchen des ehemaligen Benediktinerstiftes. In der Basilika St. Michael sind heute sieben Originalaltäre von Meinrad Guggenbichler zu bewundern, darüber hinaus stammen die Kanzel und die Orgeleinfassung von ihm. Weitere Werke finden sich in der Kolomanskirche (Kolomanstatue beim Hochaltar), Hilfbergkirche (Hochaltar und Seitenaltäre), Pfarrkirche in Oberhofen am Irrsee (gesamte Kirchenausstattung), Pfarrkirche in Oberwang (Hochaltar), Konradkirche in Oberwang (Rahmung des Hochaltars), St. Lorenz (Orgelportativ) und Zell am Moos (Kanzel). In Summe finden sich seine Werke in rund 60 Kirchen, Galerien und Museen in Österreich und Deutschland.

Das letzte Werk von Meinrad Guggenbichler waren zwei Heiligenstatuen für die Kollegienkirche in Salzburg, für die er 110 Gulden erhielt. Am 10. Mai 1723 findet sich sein Name im Totenbuch der Pfarrkirche Mondsee wieder. Sein Lebenswerk strahlt seither weit über den Ort seines Schaffens, dem ehemaligen Benediktinerstift Mondsee, hinaus.

Buchtipp zum Thema:

Brigitte Heinzel, Johann Meinrad Guggenbichler – der Bildhauer des Stiftes Mondsee (1649 – 1723) mit Fotografien von Gregor Peda, Kunstverlag Peda Gregor, Passau, 1999. ISBN: 3-89643-520-3