Vor kurzem wurde der Naturpark Bauernland – Irrsee Mondsee Attersee ins Leben gerufen.
Geschäftsführer Simon Staudinger erzählt uns im Interview, wie der Naturpark unsere Landwirte unterstützen kann und warum er dazu beiträgt, unseren Lebensraum weiterhin bewusst nachhaltig und zeitgemäß zu nutzen!
Lieber Simon, was ist eigentlich der Grund dafür, dass der neue Naturpark gerade in unserer Region gegründet wurde?
Simon Staudinger: Die landwirtschaftlichen Betriebe im Mondseeland sind klein strukturiert und werden im Familienverband bewirtschaftet. Kleinparzellige Flächen mit unterschiedlichen Bewirtschaftungsweisen, Landschaftselemente und vielfältige Vegetationsformen bilden ein einzigartiges Landschaftsbild. Diese abwechslungsreiche Landschaft, geschaffen durch die nachhaltige Bewirtschaftung der Bäuerinnen und Bauern begünstigt sowohl die Biodiversität als auch die Artenvielfalt.
Was sind die Ziele des neuen Naturparks?
SS: Der neu geschaffene Naturpark Bauernland - Irrsee Mondsee Attersee wird Grundeigentümer unterstützen, die ihre Flächen nachhaltig und schon über Generationen bewirtschaften. Projekte und Initiativen in den Bereichen Bildung, Schutz, Erholung und Regionalentwicklung, die von Privatpersonen, Unternehmen und Gemeinden eingebracht werden und die sich mit den Zielen des Naturparks decken, werden dazu vom Verein des Naturparks bestmöglich unterstützt. Der Nutzen soll in einer starken Bewusstseinsbildung zwischen Land- und Forstwirtschaft, der Bevölkerung und in einem guten Miteinander liegen. Ziel ist es, die Wertschöpfung in der Region zu stärken. Die Lebensqualität steht im Naturpark im Vordergrund.
Wer wird neben den Landwirten noch vom neu geschaffenen Naturpark Bauernland profitieren?
SS: Diese gewachsene bäuerliche Struktur, in der vielfach noch altes Brauchtum gelebt wird, und die damit verbundene Lebensqualität für die gesamte Region wollen wir erhalten und nachhaltig absichern. Von dieser Lebensqualität, den hochwertig und regional erzeugten bäuerlichen Produkten und dem gelebten Landschaftsschutz profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Region, die Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Tourismus.
Was werden die ersten Projekte sein?
SS: Als eines der ersten Projekte steht die Bewusstseinsbildung und Unterstützung von regionalen Lebensmitteln im Vordergrund. Der Naturpark Bauernland wird bei der Vermarktung von traditionellen, regionaltypischen Produkten aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Handwerk unterstützen. So soll die Vielfalt der Erzeugnisse in der Naturpark-Region gestärkt und den Konsumentinnen und Konsumenten bewusst gemacht werden. Betriebe aus dem Naturpark können nach Beantragung beim Naturparkvorstand das Naturparklogo für ihre Vermarktung verwenden. Dies soll der Sensibilisierung für die Bedeutung von regionalen Produkten und Dienstleistungen aus dem Naturpark dienen.
Werden auch die BewohnerInnen und BesucherInnen den Naturpark erleben können?
SS: Der Naturpark Bauernland – Irrsee Mondsee Attersee wird ebenso Maßnahmen zur Besucherlenkung zum Schutz des Wirtschafts- und Lebensraumes Wald, der landwirtschaftlichen Grünflächen und der Wildtierarten setzen. Mit verstärkter Bewusstseinsbildung soll Verständnis zwischen Besucherinnen und Besuchern und Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern geschaffen werden, vor allem bei Mountainbikestrecken, Wanderwegen und touristischen Plätzen.
Sind auch Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche geplant?
SS: Auch die Umweltbildung für Kinder und Jugendliche wird im Naturpark Bauernland – Irrsee Mondsee Attersee einen hohen Stellenwert einnehmen. Gemeinsam mit interessierten Schulen und Kindergärten werden spezielle Informations- und Bildungsangebote erarbeitet. Praktische Erfahrungen für die Kinder und Jugendlichen stehen dabei im Vordergrund. So wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass Bildungseinrichtungen selber Gärten anlegen, Ausflüge zu Bauernhöfen unternehmen und die Kinder und Jugendlichen somit hautnah die heimische Land- und Forstwirtschaft erleben können.
Welche Gemeinden sind Teil des Naturparks
Die OÖ. Landesregierung hat für die Gemeinden Oberhofen am Irrsee, Zell am Moos, Tiefgraben, St. Lorenz, Mondsee, Innerschwand am Mondsee und Unterach am Attersee die Verordnung für die Einrichtung des „Naturpark Bauernland – Irrsee Mondsee Attersee“ beschlossen.
Ich habe Interesse an einer Mitarbeit im Naturpark – an wen kann ich mich wenden?
Der regionale Verein „Naturpark Bauernland – Irrsee Mondsee Attersee“ kümmert sich um die Umsetzung von Projekten entsprechend dem Leitbild. Jeder Verein lebt durch die Unterstützung, durch aktive Teilnahme von vielen Interessierten und durch fördernde Mitglieder. Um im Verein Mitglied zu werden, reicht das Ausfüllen eines Mitgliedsformulars aus. Dieses ist bei den Vorstandsmitgliedern und im Naturpark-Büro erhältlich sowie unter naturpark-bauernland.at abrufbar.
Schon ab 15 Euro jährlich können Einzelpersonen Mitglied im Naturpark werden. Fördermitglieder unterstützen den Naturpark mit einem höheren Betrag eigener Wahl. Mitglieder, die mit land- oder forstwirtschaftlichen Flächen am Naturpark Bauernland – Irrsee Mondsee Attersee beteiligt sind oder dies beabsichtigen, sind vom Mitgliedsbeitrag befreit.
Vielen Dank für das informative Interview!