© Ausblick auf den Mondsee © TVB Mondsee-Irrsee
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Winterszene mit blauen Bergen, See und Sonne.
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Oberhofen am Irrsee

Oberhofen am Irrsee, Oberösterreich, Österreich

Oberhofen, ein Ort zum Entschleunigen

„Sehenswertes in Oberhofen am Irrsee“ oder „Warum sollte ich in Oberhofen meinen Urlaub verbringen“, das klingt fast nach dem Titel eines Schulaufsatzes. Ersteres geht ja noch, aber „Weil es dort schön ist.“ als Antwort auf das "Warum" ist wohl etwas dürftig.
Da muss ich wohl etwas ausholen. Am besten ich fange mit mir an, einer „Zuagroasten“, aber seit sieben Jahren überzeugten Oberhofnerin.

„Wo bitte ist Oberhofen?“ war meine Frage, als wir die Anzeige zum Verkauf eines Hauses lasen. Der Irrsee war mir durchaus ein Begriff, aber von Oberhofen hatte ich bis dato noch nie gehört und kaufte mir gleich eine Radkarte. Die war zwar ziemlich überflüssig, kamen wir doch gleich ein paar Minuten später bei der Ortschaft vorbei. Na, da war ich ja äußerst positiv überrascht, Anschluß an die Westbahn, d.h. man kommt von hier überall hin per Bahn. Eine Bank, ein Postamt, ein Supermarkt und eine Volksschule, was will man mehr.

Dass Oberhofen doch nicht so unbekannt war wie ich dachte, erfuhr ich, als ich davon erzählte, nach Oberhofen übersiedeln zu wollen. Aussagen wie: “ Ja, das kenne ich, da kann man super wandern!“ oder „Schön, der Irrsee, tolles Wasser.“ machten mich dann wirklich neugierig. Mein Mann bekam sowieso einen verklärten Gesichtsausdruck, wenn die Rede vom Irrsee war, denn er hatte als Kind schon mit seinen Eltern dort gezeltet. Ich war ja, als Salzkammergutlerin, durchaus verwöhnt von Seen und mir erschien diese Begeisterung ehrlich gesagt etwas übertrieben. Noch dazu bekomme ich „standing ovations“ wenn ich mal schwimmen gehe, meine Badewassertemperatur beginnt nämlich bei 23 Grad. Alles darunter ist für mich nicht diskussionswürdig. Aber holla! Nicht nur, daß dieser See tatsächlich der Wärmste im Salzkammergut ist, nein, das Wasser ist ein Wahnsinn. Warum? Weil der Irrsee ein Moorsee ist, nein, kein Schlamm wenn man reinsteigt- da hätte ich keinen Fuß hineingesetzt- aber das Wasser ist so weich! Unglaublich. Das muß man gefühlt haben, kein Scherz, das ist mein privater Wellnessbereich! Ist ihrer auch 350 ha groß?


Als wir dann endlich unser Haus gebaut hatten und ich wieder durchatmen konnte, machte ich mich auf den Weg Oberhofen zu erkunden. Ortsangaben wie „oben beim Fuchs in Stock“ und Ähnliches verursachten eher Verwirrung als Aufklärung und ich wollte endlich wissen, wovon die Rede war. Und jetzt weiß ich, wo er ist. Von dort aus kann man von oben zur Ruine Wildeneck gehen und findet eine sagenhafte Idylle vor, Blumenwiesen, Wälder, Ruhe und Frieden. Wildeneck kann man auch auf dem Wanderweg vom See aus erreichen, es sind zwar nur noch die Grundfesten übrig, aber auf den Schautafeln wird die Geschichte Wildenecks erklärt und einer gewissen Mystik kann man sich nicht verwehren, gehen Sie mal spätabends hin und hören sie den Käuzchen zu…


Apropos Mystik, viel Spektakuläres hat er ja nicht an sich, der Hügel, der in der Gegend liegt. Da muß ich ja wohl zwei Dinge erklären- die "Gegend" ist ein Ortsteil von Oberhofen und der Hügel, das ist der Keltenhügel. Ein Riesenhügel, der einfach so in der Landschaft steht. Gehen sie mal rauf, setzen sie sich mal hin und seien sie sich darüber klar, dass sie somit auf einem Grab sitzen, genauer gesagt, einem keltischen Fürstengrab. Der Sage nach wurde er, auf seinem Ross sitzend, mit all seinen Schätzen begraben. Untersuchungen haben die Grabanlage nachgewiesen, das mit Schätzen bleibt wohl ein Teil der Sage.

Ich kann mich noch erinnern, da haben wir vielleicht ein Jahr hier gewohnt, da fragte mich unser Altbürgermeister, ob ich auf dem Weg in den Ort gesehen hätte, wie es um die „Schliachtn“ stehe, da täte sich einiges. Schnellsten stimmte ich ihm zu, dass sich da wohl einiges täte und wechselte sofort das Thema, denn was oder wer bitte ist die "Schliachtn"?? Das klärte sich schnell auf, die "Schliachtn" ist ein Teich, der je nach Regenmenge viel oder wenig Wasser führt. Bestaunenswert, wenn Störche auf ihrem Weg in den Süden dort Zwischenstation machen und genial im Winter, wenn dort die Kinder Eislaufen und die Erwachsenen Eisstock schießen. Wenn sie im Winter kommen, dann nehmen sie unbedingt ihren „Birnstock“ mit, Gaudi ist somit garantiert.

Winter in Oberhofen ist für mich mit der Christmette in unserer Kirche verbunden. Immerhin entstand „St. Blasius und die 14 Nothelfer“ in der Spätgotik und der barocke Altar ist von Meinrad Guggenbichler, wenn darin noch das gemeinsame „Stille Nacht“ erklingt, dann ist Gänsehaut angesagt. In den Feiertagen danach gönnt man sich etwas Feines beim "Hitzl" oder im "Troadkastn" oder beim "Erich", mmmh. Ich schweife ab.
Zur Erklärung: Hitzl ist der Name der Familie, die das „Wirtshaus zur Westbahn" betreibt. Sollten sie die Wirtin jemals grantig erleben, dann machen sie bitte ein Foto davon, sonst glaubt ihnen das keiner! Sie ist eine tolle Köchin, das weiß sogar Otto Schenk, hat eine feine Vinothek und der Sohn braut eigenes Bier. Aber bestellen sie unbedingt vor, denn das ist schon lange kein Geheimtip mehr. Oder sie gehen zum Erich, ich bin oft am Mittwoch dort, da ist nämlich Schnitzeltag, da gibt es Schnitzel zu einem Preis von vor 10 Jahren und einem Geschmack zum Niederknien. Oder sie essen im Troadkastn, da kann es ihnen aber passieren, dass sie an einem Tag dort sind, wo ein Konzert der Seer stattfindet, oder Gabalier singt oder vielleicht gerade das Dorffest stattfindet.
Diesen Termin kann ich präzisieren, das Dorffest findet immer am zweiten Sonntag im August statt und ganz Oberhofen ist dabei. Ein Fixtermin, nicht nur für Oberhofner, sondern auch für viele Gäste, die extra zu dieser Zeit buchen.

Mir würde noch so viel einfallen, ach ja, wundern sie sich nicht, wenn sie in den Unimarkt (unseren Supermarkt) einkaufen gehen, er könnte ihnen bekannt vorkommen, dort wurde unter anderem „Vier Frauen und ein Todesfall“ gedreht, auch der Gutshof und das Gemeindeamt waren Drehorte. Ach ja, wundern sie sich auch nicht, wenn sie unbekannterweise in den Unimarkt gehen und man sagt „Griasti“ zu ihnen und duzt sie. Das hat mich anfangs auch etwas verwirrt, aber ich habe rausgefunden, dass man sich kennt in Oberhofen. Und dass man sich schätzt in Oberhofen, auch die, die hier zu Gast sind. Das wissen auch unsere Gäste, es sind nicht wenige, die seit 20-30 Jahren immer wieder hierher kommen. Das sind dann diejenigen, die mir erklären, wie der Hausname eines gewissen Bauern ist, der die Tochter von dem … geheiratet hat. Das hat was, oder?

So, aber jetzt ist Schluß. Oder sagen wir, jetzt fängt es erst an. Hab ich ihnen zuviel verraten? Sicher nicht, da gibt es ja noch so viel, was ich ihnen erzählen könnte, wo ich aber jetzt endlich zu einem Ende kommen soll, mit meiner Beschreibung von Oberhofen.
Schönen Urlaub.

  • 1.497Einwohner

  • 21 km²Fläche

  • 573 m Seehöhe

  • 47.95, 13.31GPS-Koordinaten

A1- Autobahnabfahrt Mondsee - B 154 Richtung Straßwalchen
oder
B1 Linz - Salzburg in Straßwalchen auf B 154 Richtung Mondsee abzweigen
Westbahn Salzburg - Wien
Haltestelle Oberhofen - Zell am Moos
Flughafen Salzburg (30 km)
Flughafen München (200 km)
Flughafen Linz (130 km)

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Oberhofen 12
4894 Oberhofen am Irrsee

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