© Das Mondseer Rauchhaus © Foto Meindl Mondsee
Frontansicht des Mondseer Rauchhauses inmitten einer grünen Wiese.

Brauchtum & Kultur

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Marktbrand Mondsee

Am 9. Mai jährt sich die größte und verheerendste Brandkatastrophe in der Geschichte von Mondsee bereits zum 250. Mal.

Im Jahre 1774 um 12.30 Uhr kam es zum Ausbruch des geschichtsträchtigen Feuers, das den ganzen Ort in Schutt und Asche legte. Die Marktgemeinde Mondsee zählte zum damaligen Zeitpunkt bereits 193 Häuser, von denen 148 abbrannten. Auch die Klosterbauten und die Kirchen wurden nicht verschont und wiesen teils schwere Beschädigungen auf. Lediglich die Innenräume blieben im Wesentlichen unberührt.


Die Ursache konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Ausgangsort des Feuers war das Guggenbräu, der heutige Sternhof. Einige Indizien wiesen auf eine Brandstiftung hin. Beschuldigt wurde Theresia Eggschlagerin. Die besagte Dame wohnte zum damaligen Zeitpunkt im Guggenbräu und wurde erst kürzlich vom Färber des Marktes geschieden. Es kam zu einer Verhaftung, aber aus Mangel an Beweisen musste die Frau wieder freigelassen werden.

Da an diesem Maitag ein starker Föhn wehte, konnte sich das Feuer mit rascher Geschwindigkeit ausbreiten. Es gelangten sogar einige brennende Schindeln bis nach Thalgau und in die Ebenau. Es dauerte nur drei Stunden und schon war ein großer Schaden im ganzen Ort angerichtet. Eine Feuerwehr, wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. So war die Mithilfe von jedem einzelnen Bürger gefragt.  Als Löschwerkzeuge mussten einfache Löscheimer und Handfeuerspritzen herhalten. Hinzu kam noch eine Wasserknappheit, die die Löscharbeit erheblich erschwerte. So schwer schon das Löschen an sich war, war es auch der Wiederaufbau der Marktgemeinde. Die hohen Kosten von 134.139 Gulden (um 1700 besaß ein Gulden etwa die Kaufkraft von 40 bis 50 Euro), die dabei anfielen, konnten ohne fremde Hilfe nicht bezahlt werden. Der Abt des Klosters Opportunus Dunkl wandte sich somit an die Landesstände um Hilfe. Auch Kaiserin Maria Theresia unterstütze den Wiederaufbau finanziell, sodass dieser in nur wenigen Jahren vollzogen werden konnte. Im Laufe der Geschichte kam es noch zu weiteren Bränden, keiner jedoch fiel so stark aus wie jener aus dem Jahre 1774, der nach mündlicher Überlieferung, als der größter Brand des ganzen Landes bis zu jenem Zeitpunkt galt.

Kontakt

Tourismusverband Mondsee-Irrsee
Dr. Franz Müller Str. 3
5310 Mondsee

Telefon +43 6232 2270
Fax +43 6232 2270-22
E-Mail info@mondsee.at
Web mondsee.salzkammergut.at/